SOZIALER TRAININGSKURS

Soziales Kompetenztraining

Sozialisationsdefizite und nicht ausreichend entwickelte soziale Schlüsselkompetenzen sind häufig die Ursache delinquenter Verhaltensweisen. Innerhalb des Sozialen Trainingskurses (STK) werden mit den Jugendlichen und Heranwachsenden, anhand der Betrachtung gesellschaftlicher Norm- und Wertvorstellungen, Straffälligkeiten aufgearbeitet und gesellschaftlich abgelehntes Verhalten reflektiert. Um eine positive Entwicklung zu ermöglichen sollen vor allem die grundlegenden sozialen Kompetenzen gefördert und gestärkt werden. Das Gruppensetting ermöglicht dabei einen gegenseitigen Austausch und kann es den Teilnehmer*innen erleichtern über für sie unangenehme und schwierige Themen zu sprechen.

Zielgruppe:

Der STK ist für einmal oder mehrfach straffällig gewordene Jugendliche und Heranwachsende im Alter von 14 bis unter 21 Jahren konzipiert. Der Zugang geschieht aufgrund richterlicher Auflagen und Weisungen.

Die Teilnehmer*innen müssen in der Lage sein, dem Programm sprachlich und intellektuell zu folgen.

Ausschlusskriterien:

Nicht teilnehmen können Jugendliche und Heranwachsende, bei welchen massive Suchterkrankungen und/oder psychische Erkrankungen im Vordergrund stehen, sowie Jugendliche und Heranwachsende, die wegen Sexualstraftaten oder organisierter Kriminalität verurteilt wurden.

Ziele:

  • Förderung grundlegender sozialer Kompetenzen
  • Erlernen von Handlungsalternativen und sozialverträglichen Problemlösungsstrategien
  • Stärkung der Empathiefähigkeit
  • Erkennen eigener Ressourcen und Defizite
  • Entwicklung von realistischen Lebenszielen
  • Förderung der Selbst- und Fremdwahrnehmung
  • Stärkung des Selbstwertgefühls und Selbstvertrauens

Inhalt und Methoden:

  • Beschäftigung mit gesellschaftlichen Norm- und Wertvorstellungen
  • Aufarbeitung von Hintergründen und Ursachen für straffälliges Verhalten
  • Alternative Konfliktlösungsstrategien und Handlungsmöglichkeiten
  • Vermittlung der Opferperspektive
  • Reflexion eigener Verhaltensweisen
  • Auseinandersetzung mit der bisherigen und gegenwärtigen Lebenssituation (z.B. Geldprobleme, Arbeitslosigkeit,…)
  • Biographiearbeit
  • Bearbeitung des geschlechtsspezifischen Rollenverhaltens
  • Workshops und Tagesveranstaltungen z.B. zu den Themen „Ehre und Respekt“ sowie „Vorurteile“ und Kooperation/ Teambuilding durch externe, spezialisierte Fachkräfte

In den Sitzungen wird sowohl in Gruppen- als auch Einzelsettings gearbeitet. Methodisch werden die Trainingsgruppen klientenzentriert gestaltet und auf die jeweiligen Bedürfnisse der TeilnehmerInnen abgestimmt (z.B. Rollenspiele, schriftliche Aufgaben, Workshops, usw.).

Dauer und Gruppengröße:

Der Soziale Trainingskurs umfasst 10 – 12 Sitzungen á 2 bis 2,5 Stunden. Mit den potentiellen TeilnehmerInnen werden Vorgespräche zum Kennenlernen und zur Überprüfung der Eignung geführt. Das Training ist für sechs bis acht Teilnehmer*innen konzipiert. Zur individuellen Lebensplanung werden bei Bedarf zusätzliche Einzelgespräche angeboten.