ANGEBOTE FÜR MÄDCHEN

und junge frauen

Betreuungsweisungen und Gespräche

Die Straffälligkeit von Mädchen und jungen Frauen ist meist ein Hinweis auf eine schwierige Lebenssituation. Häufig fehlt es ihnen an positivem Selbstwertgefühl und dem Vertrauen in ihre Selbstwirksamkeit. Hieraus ergibt sich ein Bedarf an intensiver Begleitung, Stärkung und Unterstützung. In mehreren Einzelgesprächen bekommen Mädchen und jungen Frauen die Möglichkeit, über ihre Straftaten und individuellen Problemlagen zu sprechen und diese aufzuarbeiten. Für eine vertrauensvolle Atmosphäre, die eine konkrete Einzelfallhilfe und einen förderlichen Entwicklungsprozess ermöglicht, werden die Betreuungsweisungen konstant von einer zuständigen pädagogischen Fachkraft begleitet

Zielgruppe:

Mädchen und junge Frauen im Alter von 14 bis unter 21 Jahren, die aufgrund unterschiedlicher Straftaten verurteilt wurden.

Ausschlusskriterien:

Nicht beraten werden können Mädchen und junge Frauen, bei welchen massive Suchterkrankungen und/oder psychische Erkrankungen im Vordergrund stehen sowie solche, die wegen Sexualstraftaten oder organisierter Kriminalität verurteilt wurden.

Ziele:

  • Prävention weiterer Straffälligkeit durch Stärkung des Selbstwertgefühls, Selbstbewusstseins und des Vertrauens in die Selbstwirksamkeit
  • Aufarbeitung individueller Problemlagen
  • Entwicklung von konstruktiven, positiven Handlungsalternativen
  • Erschaffung stabiler Lebensstrukturen (z.B. Schule/ Ausbildung)
  • Aufarbeitung von Sozialisationsdefiziten
  • Stärkung/Förderung vorhandener Ressourcen

Inhalte und Methoden:

Um eine spezifische Hilfestellung anbieten zu können, werden die Gespräche klientenzentriert und bedürfnisorientiert gestaltet. Wichtiger Bestandteil der Gespräche/Betreuungsweisungen ist die Biographiearbeit mit den jungen Mädchen und Frauen. Diese kann als Grundlage zur Bearbeitung von für die Mädchen wichtigen Themen, wie Konflikte in Partnerschaft und/oder Familie, Schuldensituationen und eigenen Gewalterfahrungen dienen. Auch die Ausbildungsplatz-, Schulplatz- oder Jobsuche können Inhalt der Gespräche darstellen.

Dauer und Gruppengröße

Der zeitliche Umfang beträgt 45-60 Minuten pro Woche. Die Dauer richtet sich nach richterlichem Ermessen.


Seminar „Jugend und Gewalt“ Umgang mit Alltagssexismus (wahrnehmen – erkennen – handeln) für Mädchen und junge Frauen

Gewalttätigkeit ist keine geschlechtsspezifische Problematik. Sie ist vielmehr Ausdruck von schwer zu bewältigenden Emotionen, wie Wut und Hilflosigkeit und ein Zeichen für ein mangelndes Repertoire an Konfliktlösungsstrategien.
Gewaltdelikte spielen bei Mädchen und jungen Frauen eine immer größere Rolle. Über 50% der uns zugewiesenen Mädchen werden wegen Gewaltdelikten verurteilt. Diese resultieren oftmals aus persönlich erlebten Gewalterfahrungen und sexueller Diskriminierung.
In Gesprächen mit den Jugendlichen und Heranwachsenden wird deutlich, dass sie vermehrt sexualisierter Gewalt ausgesetzt sind. Aus diesem Anlass bieten wir in Kooperation mit dem FeM Mädchen*haus Frankfurt am zweiten Seminartag einen Antisexismus-Workshop an.

Zielgruppe:

Die Maßnahme richtet sich an weibliche Jugendliche und Heranwachsende im Alter von 14 bis unter 21 Jahren, die aufgrund von einem oder mehreren Gewaltdelikten verurteilt wurden. Die Teilnahme an einem Seminar erfolgt auf richterliche Anordnung als Weisung nach § 10 JGG oder aufgrund einer Bewährungsauflage.

Die jungen Frauen müssen in der Lage sein, dem Programm sprachlich und intellektuell zu folgen.

Ausschlusskriterien:

Nicht teilnehmen können Mädchen und junge Frauen, bei welchen massive Suchterkrankungen und/oder psychische Erkrankungen im Vordergrund stehen, sowie solche, die wegen Sexualstraftaten oder organisierter Kriminalität verurteilt wurden.

Ziele:

  • Schaffung eines Bewusstseins für die Gewaltproblematik und deren unterschiedlichen Formen
  • Bewusstmachen der Konsequenzen von gewalttätigem Handeln
  • Förderung und Steigerung der Sozialkompetenz/Empathie
  • Erkennen eigener Gewaltursachen und Konfliktauslöser
  • Förderung der Selbstreflexion
  • Vertrauen in das eigene Bauchgefühl stärken und den Aufbau von Selbstvertrauen unterstützen
  • Vermittlung von Hilfe und Unterstützung bei erlebter sexueller Gewalt
  • Ermutigung gegen jegliche Art von Diskriminierung

Inhalte und Methoden:

  • Austausch eigener Gewalterfahrungen und deren rechtliche Konsequenzen in der Gruppe
  • Theoretische Bearbeitung des Begriffs ‚Gewalt‘
  • Aufarbeitung der individuellen Gewaltauslöser und Reflexion der Gewaltstraftaten
  • Intensive Beschäftigung mit der Situation der Opfer von Gewalt
  • Persönliche Konsequenzen von Gewalttätigkeit für den weiteren Lebensweg
  • Sensibilisierung für alltägliche Situationen, in denen Mädchen und jungen Frauen Sexismus begegnet
  • Austausch über Alltagssexismus und Aufzeigen von Handlungsmöglichkeiten

Die Teilnehmerinnen werden mit ihrer Gewalttätigkeit und ihren Straftaten konfrontiert. Dabei werden sie zeitgleich wertschätzend und empathisch mit ihren Themen und Bedürfnissen wahrgenommen. Methodisch wird mit Hilfe von Gruppenübungen, Rollenspielen, Filmen und Mindmaps gearbeitet.

Dauer und Gruppengröße:

Die Seminare finden an zwei aufeinander folgenden Nachmittagen in den Räumlichkeiten des Vereins Kinder- und Jugendhilfe Frankfurt- Griesheim statt und bieten Raum für 6 bis 8 Teilnehmerinnen.